Im Gegensatz zur Magie stellen die Gebete der Priester eine alternative Form dar, Zauber auszuführen. Auch Priester können mit ihren Gebeten ihre spezielle Magie wirken und unvorstellbare Dinge vollbringen. Da ihre Magie der Kraft ihrer angebeteten Götter entspringt, sprechen die Priester im allgemeinen nicht von Zaubern, sondern von Gebeten. Trotz unterschiedlicher Begriffe werden Zauber und Gebete spieltechnisch absolut gleich gehandhabt, sie entspringen eben nur einer anderen Quelle.

Allgemeine Frömmigkeit

In der Welt von Ennya wird der Glaube auf viele verschiedene Arten praktiziert. Manche beten durch ihre Naturverbundenheit die Götter der Elemente an, während andere einen bestimmten höheren Gott verehren. Religiöse Verehrung ist auf Ennya ganz normaler Alltag. Jede noch so kleine Siedlung besitzt mindestens einen kleinen Schrein oder ein Heiligtum, an dem man gemeinsam betet, in größeren Städten gibt es oft unzählige Tempelanlagen verschiedener Gottheiten. Das Land Sola in den Ostländern stellt schließlich mit seinen Tempelburgen und Klöstern das religiöse Zentrum Ennyas dar.

Die Priester gehören zu den angesehenen Mitgliedern der Siedlungen und Städte, da sie eng mit den Mächtigen und Reichen verbunden sind. Zu den Magiern haben Priester mehr als ein ausgeglichenes Verhältnis. Man sieht sich als seelenverwandt an, da man sich in beiden Bereichen mit der Entwicklung geistiger Kräfte beschäftigt. Priester bedauern jedoch ihre magischen Kollegen, da sie dem göttlichen Glauben meistens keinen so hohen Stellenwert einräumen, während Magier den Priestern eine viel zu starke Fixierung auf die göttlichen Kräfte vorhalten. Doch wenn es darauf ankommt, halten Priester und Magier immer zusammen.

Wenn man Priester wird

Als Priester hat man eine sehr verantwortungsvolle Stellung in der Gesellschaft von Ennya. Priester leben in den Siedlungen und Städten ihrer Heimat und stellen den spirituellen Mittelpunkt dar. Nach ihrer Ausbildung kehren sie oft in die Gemeinde zurück, aus der sie stammen und werden dann zum Mittelpunkt der Gesellschaft. Leider führt ihre spezielle Ausbildung dazu, dass auch Priester wie die Magier körperlich nicht sonderlich ausgebildet sind und meist nur wenig Kampferfahrung besitzen.

Wenn jemand in jungen Jahren die Entscheidung zur Priesterweihe trifft, tritt er zunächst die Novizenschaft in einem Kloster an. Dafür siedelt man in eines der zahlreichen Klöster um, die es in den Ländern Ennyas gibt. Meistens ist es jedoch eines der bekannten Klöster im Land Sola. Im Laufe des Novizentums lernt der Novize alle Gebete, Anrufungen, Gesänge sowie das theoretische Wissen über die Gottesdienste und deren Zusammenhänge. Gleichzeitig beginnt er sein eigenes Heiliges Buch zu erstellen, das er später für die Reproduktion seiner Gebete benötigt.  Wenn man im Kloster der Meinung ist, dass der Novize nichts neues mehr lernen kann, ist die Ausbildung beendet und der neue Priester zieht frisch geweiht hinaus in die Welt, um seinen Glauben zu verbreiten, sein Heiliges Buch weiter zu füllen und sein Erlerntes anzuwenden.

Als Spieler eines Priesters führt man bei Ennya neben dem normalen Charakterbogen wie die Magier zusätzlich einen Magiebogen, der die speziellen Informationen zu allen zaubertechnischen Werten enthält. Dort wird die allgemeine Stufe des Priesters ebenso festgehalten wie das Glaubenspotential, die Spruchstufen oder die Spezifikation des Priesters, also welche Art von Priester er ist und welche Artefakte er besitzt.

Unterschiede zur Magie

Der Priester zaubert nicht auf die Art und Weise wie ein Zauberer, sondern er ruft seine Götter durch Gebete und Gesänge um Beistand und wirkt dadurch einen Zauber. Die Spruchstufen sind mit denen der Magier identisch und werden auch genau gleich angewendet.

Auch ein Priester hat zu Beginn des Spiels die allgemeine Stufe W8 und notiert diese auf dem Magiebogen. Alle Magieregeln, die im vorigen Kapitel beschrieben wurden, gelten auch für Priester.

Auch die Dauer und benötigten Komponenten entsprechen denen der Magier, werden nur anders interpretiert. Eine Komponente ist ein heiliger Gegenstand oder eine Reliquie des angebeteten Gottes, statt einem Ritual hält ein Priester einen Gottesdienst ab.

Der größte Unterschied besteht bei den Spruchrollen. Priester benötigen für ihre Gebete keine Spruchrollen und auch keine entsprechende Vorbereitung, sie lesen die Gebete aus ihrem Buch ab. Vergessen können die Priester ihre Gebete zwar nicht, doch ohne ihr Heiliges Buch können Priester keine Gebete als Zauber wirken. Die Worte können sie zwar sprechen, doch haben sie keine magischen Auswirkungen.

Alle anderen Regeln wie die Art und Weise des Zauberns in Verbindung mit Potential und Konzentration, kritische Erfolge und Patzer, das Binden von Zaubern (hier: Gebeten), Umkehrung, Resistenzen, Rückgewinnung von Potential, Erfahrung und Aufstieg finden analog auf die Priester Anwendung.

Ebenso wie die Magier sind auch Priester in der Lage, Waffen und Rüstungen zu verbessern. Bei Priestern werden die Auswirkungen der Gebete in die Waffen gelenkt und die Waffe oder Rüstung dadurch heilig. Heilige Waffen sind mit magischen Waffen gleichzusetzen.

Gebete

Die Gebete der Priester sind ihre Zaubersprüche. So haben auch die Gebete Kategorien, in die sie unterteilt sind, je nachdem, welchen Gott man anbetet. Wie man bei einem Blick in die verschiedenen Spruchlisten erkennen kann, stehen am Anfang jeder Spruchliste die gleichen Grundzaubersprüche wie bei den Magiern. Diese Sprüche, von den Priestern als einfache Gebete ausgeführt, haben die gleichen Spezifikationen und Auswirkungen wie bei den Magiern, werden nur anders ausgeführt.

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