Ritter 1 Tim Hesse 1994In erster Linie ist Ennya ein klassisches Rollenspiel. Klassisch in dem Sinne, daß annähernd alle Elemente der klassischen Fantasy vorhanden sind; verschiedene Rassen, eine komplexe Spielwelt inklusive detaillierter Karten, eine allgegenwärtige und doch nicht offensichtliche Magie und vieles mehr. Doch ist Ennya auch ein Versuch, etwas Neues zu bieten und dies mit Altbewährtem zu mischen.
So ist das Würfelsystem von Ennya ein völlig neuartiges System, bei dem nicht lange gerechnet werden muß, bevor man erkennt, ob ein Wurf erfolgreich war. Altbewährt sind wiederum Attributswerte und Fertigkeiten.

Schon bei der Charaktererschaffung erkennt man die Verbindung aus Altem und Neuem. Es gibt körperliche Attribute wie Kraft, Geschick, Zähigkeit und Statur sowie körperliche Eigenschaften wie Intelligenz, Intuition, Ausstrahlung und Willensstärke. Jeder Attributswert repräsentiert gleichzeitig auch einen Bonus, auf den man direkt würfeln kann.
Dazu besitzt der Charakter 29 feste Fertigkeiten, die man unterschiedlich gut ausüben kann und deren Stufen einzeln steigerbar sind, und zwar hauptsächlich durch häufiges Anwenden, also durch Erfahrung, die am Ende den Meister macht. Zur Vervollständigung eines Chrarakters gehören Lebens- und Rüstungspunkte sowie eine Liste an Waffen.

Beim Kampfsystem wurde auf eine Mischung aus Realismus und Eingängigkeit geachtet. Jede Waffe hat einen Geschwindigkeitswert in der Anwendung und einige, aber nicht zuviele weitere Faktoren. Dadurch soll der Kampf schnell und direkt ablaufen.

Zentrales Element von Ennya ist das Stufensystem, repräsentiert durch die verschiedenen Würfel, auf die wir im Bereich "Das Würfelsystem" näher eingehen wollen.

Aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung wird bei Erklärungen und Beschreibungen im Allgemeinen die männliche Form benutzt. Dies soll weibliche Spieler weder ausgrenzen noch diskriminieren, sondern dient lediglich einer flüssigen Lese- und Schreibweise. Man möge uns dies bitte nachsehen.

Die Entstehungsgeschichte

Seine Wurzeln hat Ennya in den frühen 1990er Jahren, als das Fantasy-Rollenspiel gerade nach der Anfangszeit der 70er und 80er Jahre so richtig im Mainstream angekommen war. Es gab zahlreiche Vereine und Clubs und überall in Deutschland und Europa fanden Spiele-CONs statt.

Unsere Autoren waren jeder für sich auch fest in dieser Szene verankert und an vielen Stellen aktiv. Man lernte sich in Rollenspiel-Runden, auf CONs oder LARPs kennen und entwickelte Ideen. Und es entstanden Freundschaften.

So kam es, dass André Weckeiser und Norman Arnold, gute Freunde und Rollenspiel-Kollegen, in einem Jahr Anfang der 90er einen gemeinsamen Urlaub an der französischen Atlantikküste verbrachten. Und wie es manchmal am Atlantik so ist, war das Wetter unerwartet schlecht und es regnete eine Woche lang. So war man gezwungen, im Zelt auszuharren und sich die Zeit zu vertreiben. Aufgrund des gemeinsamen Hobbys wurde viel über Rollenspiel, Systeme und Theorien, Welten und Gestaltung geredet; und so wurde die Idee zu Ennya geboren.

Die ersten handschriftlichen Entwürfe zu dem System entstanden noch am Strand und auf dem Campingplatz, erste Ausdrucke dazu gestaltete André später an seinem C64 mit einem Layoutprogramm/modul namens Pagefox. Auch davon existieren noch alle Dateien und Ausdrucke.

So begann bei ersten Testspielen mit Schulfreunden das System Gestalt anzunehmen. Auch im Spieleverein, dem 1. ERSG e.V., in dem André und Norman aktiv waren, wurde es testweise gespielt. Aber es war über Jahre nicht mehr als ein nettes Hobbyprojekt.
(Mehr über den 1. ERSG e.V., später Einhorn e.V. findet man auf unicornus.info)

Als sich die Wege von André und Norman nach der Schule kurzzeitig trennten, wurde es erstmal ruhig um das Spiel. Norman ging zum Studium in eine andere Stadt, André begann eine kaufmännische Ausbildung. Doch im zweiten Lehrjahr, als die Ausbildungsgruppe einen sehr langweiligen Tag ohne anwesenden Ausbilder verbringen musste, kramte André das Spielsystem hervor und es entstand eine spontane Spielerunde im Raum der ausbildenden Firma, natürlich heimlich und ohne Wissen irgendwelcher Ausbilder.

Nach der Ausbildung, als André mittlerweile sehr aktiv in Rollenspielkreisen, LARP und Mittelalter war, zog er nach Marburg, um dort ein Geschichtsstudium zu beginnen. Hier lernte er auch seine spätere Frau Diana kennen, mit der er dort eine gemeinsame Wohnung bezog und beim Einzug den späteren Ennya-Mitautor Volker kennenlernte.

Wärend dieser Zeit des Studium entstand die legendäre Marburger Spielerunde in der Wohnung von Diana und André, in der wöchentlich bis spät in die Nacht Ennya gespielt wurde. Hier wurden das System und die Welt massiv weiterentwickelt.

Als Diana und André wieder in das Rhein-Main-Gebiet zogen, entstand noch einige Jahre lang sowohl im Spieleverein als auch in deren neuer Wohnung eine weitere Ennya-Runde, an der auch der Mitautor Norman wieder teilnahm. Als Jahre später Diana und André ihr neues Haus in Gründau bezogen, wurde auch die Ennya-Runde fortgesetzt und wieder intensiviert, mit wechselnder Besetzung. Erst zur Geburt des zweiten Kindes der beiden und der immer stärker werdenden Verpflichtung durch den Aufbau einer Berufsimkerei wurde schliesslich die letzte aktive Ennya-Runde eingestellt. Die Entwicklung des Systems mit dem Ziel, es eines Tages vollständig zu bekommen, hörte jedoch nie auf...

 

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