Die Völker Ennyas

Zahlreiche Wesen bevölkern die Länder Ennyas. Schon vor ewigen Zeiten, als der Gottvater Arvius und seine Gemahlin Ilmiora die Welt erschufen, legten sie den Grundstein für das vielfältige Leben der Welt. Nachdem die Tiere entstanden, erschufen die Götter als älteste intelligente Rasse die Elbyn. Sie lebten mit den Göttern und ihren Kindern gemeinsam auf der Welt und lernten von ihnen Dinge, die sie bis heute allen anderen Wesen gegenüber hüten. Nach dem Fall Suldolems und seiner Verbannung zogen sich die Götter in höhere Sphären zurück und überließen Ennya den sterblichen Rassen.

Nach den Elbyn, von da an als Elfen bekannt, schufen die Götter zunächst die Sheleenen und entließen sie in die weite Welt. Tausend Jahre später entstanden die Zwerge und besiedelten unbemerkt von den anderen die Gebirge. Weitere Generationen später wurden die Echsenmenschen erschaffen und breiteten sich aus. Dann folgten einige Generationen später verschiedene Menschenstämme an unterschiedlichen Stellen der Welt und die Halblinge. Etwa Achttausend Jahre nach der Erschaffung der Welt waren schließlich alle bekannten Rassen dort angekommen.

In der folgenden Epoche des Umbruchs entstanden nun die Länder und besiedelten Gebiete, Kriege wurden geführt und neue Regionen entdeckt. Die Kulturen wuchsen und entwickelten sich, Länder entstanden und vergingen. Nach vielen weiteren Generationen hatten sich die Länder und Kulturen so entwickelt, wie man sie heute kennt.

Menschen

Neben den Halblingen stellen die Menschen die jüngste Rasse auf Ennya dar. Sie betraten die Welt erst, nachdem die Götter alle anderen Rassen erschaffen hatten. Doch ihr Entstehen war, anders als bei allen andern, nicht auf eine einzelne Region in der Welt beschränkt, denn Arvius erschuf die Menschen zuletzt als die Vielseitigsten und Universalisten aller Rassen. Menschen können sich in jeder Tätigkeit spezialisieren und sich in jedem Lebensraum ansiedeln. Sie können zwar nur selten wirkliche Meisterschaft erlangen, wie die Elfen es vermögen, doch bleiben sie dafür vielseitiger als alle anderen.

Die menschlichen Völker sind oft sehr stark von ihren Siedlungsräumen geprägt. Ein Mensch der bürgerlichen Schicht Balmiorrs besitzt eine ganz andere Persönlichkeit als ein Bergbauer im hohen Sola. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit findet man bei den Menschen jede Ausprägung von Persönlichkeit, die man sich denken kann. Dadurch muss man bei den Menschen auch eher mit einem plötzlichen Wandel der Ansichten und Einstellungen rechnen als bei allen anderen Rassen. Dadurch gelten die Menschen bei den anderen Rassen als wankelmütig, unzuverlässig und unbeherrscht.

Menschen sind im Durchschnitt zwischen 1,60 und 1,80 Meter gross und von normaler Statur. Je nach Lebensraum und Lebensumständen sind sie entweder stark und muskulös oder zierlich und schlank. Menschen existieren in verschiedenen Ausprägungen. Sie werden zwischen 60 und 90 Jahre alt und leben meist in Familien mit mehreren Kindern zusammen. Je nach sozialer Stellung haben Menschen zwischen zwei und zehn Kinder. Es existieren Menschen mit allen bekannten Haar- und Hautfarben an verschiedenen Orten der Welt.

Üblicherweise sind die Menschen allen anderen Rassen gegenüber neutral. Manche Menschenstämme wie die Hal und die Zoldhar sind jedoch gegeneinander verfeindet. Orks und Trolle werden als gefährliche Raubwesen angesehen und verfolgt, während man vor Riesen eher Angst und Respekt empfindet. Die Menschen beten alle verschiedenen Götter an. Überwiegt meistens der Arvius-Kult, verehren manche auch die Unterwelt und ihre niederen Vertreter. Jedes Volk der Menschen spricht eine andere Sprache. Dies ist abhängig von ihrem Kulturkreis und dem Land, aus dem sie kommen. Die Hal sprechen einen andere Sprache als die Menschen Balmiorrs, doch sind dies immer Dialekte der Gemeinsprache, die alle Rassen beherrschen.

Der menschliche Abenteurer zieht meistens aus Neugier in die Welt. Oft ist er mit seinem Umfeld oder seinem erlernten Beruf unzufrieden und sehnt sich nach dem Abenteuer in der ihm unbekannten Welt.

Hochelfen

Die Elfen stellen mit ihren Urvorfahren, den Elbyn, die älteste der sterblichen Rassen auf Ennya dar. Dabei sind die Waldelfen noch direkter in der Abstammung von den Elbyn als die Hochelfen. Während die Elfen des Waldes eher ursprünglich und naturverbunden sind, haben die Hochelfen durch jahrtausende lange Studien und Spezialisierung eine höhere Entwicklungsstufe erreicht. So ist es nicht verwunderlich, dass man vor allem unter den höherstufigen Magiern und Priestern viele Hochelfen findet, sie können jedoch auch Meister des Kampfes sein.

Aufgrund ihrer hohen Entwicklungsstufe sind die Hochelfen eine sehr stolze Rasse. Sie sind sehr von sich überzeugt und strahlen diese Selbstsicherheit auch bei allem aus, was sie ausführen. Daher gelten die Hochelfen bei den anderen Rassen als arrogant und überheblich. Obwohl Hochelfen grundsätzlich friedliebend sind, wirken sie auf andere bedrohlich.

Hochelfen haben eine schlanke und hochgewachsene Statur. Sie sind durchschnittlich zwei Meter groß und haben lang fallende, helle bis weißblonde Haare. Ihre Augenbrauen sind leicht schräggestellt und geben ihren feinen Mandelaugen ein aristokratisches Aussehen. Hochelfen tragen meist lange, wallende Gewänder aus feinen und edlen Stoffen. Hochelfen werden bis zu 750 Jahre alt, sind immun gegen Krankheiten und behalten bei Verletzungen keine Narben zurück.

Zu den Waldelfen haben Hochelfen ein gespaltenes Verhältnis. Einerseits fühlen sie sich für sie als Angehörige der Elfenrasse verantwortlich, andererseits belächeln sie sie aufgrund ihrer Liebe zur Natur und der Ablehnung gegenüber den hohen Künsten. Menschen, Echsenmenschen, Halblinge und Riesen werden von den Hochelfen eher nicht ernst genommen und als unreif angesehen, während sie eine ausgesprochene Feindschaft gegen die Sheleenen und Zwerge pflegen. Orks und Trolle stehen für sie unter den Tieren. Hochelfen beten üblicherweise die Götter der Oberwelt an, denn nur sie stellen die Vollkommenheit dar. Selten gibt es auch Verehrungen von Göttern der Unterwelt oder Tiergöttern. Die Götter der Elemente sehen sie als ebenbürtig an.

Sehr selten zieht ein Hochelf hinaus in die Welt, um Abenteuer zu erleben. Meistens dient dies zur weiteren Vertiefung seines großen Wissens und er fühlt sich dadurch nur sich selbst verpflichtet. Andere Elfen sind meist die Einzigen, die als Gefährten ernst genommen werden.

Waldelfen

Die Waldelfen sind die ursprünglicheren der beiden Elfenarten. Sie stammen in direkter Linie von den Elbyn ab und pflegen ihre Lebensart und Einstellung bis heute. Die Waldelfen sehen sich als die Hüter und Bewahrer von Ennya und ihrer vielfältigen Natur. Daher leben sie normalerweise auch in Siedlungen, die im Einklang mit der Natur wie gewachsen in die Bäume großer Wälder gebaut sind. Wie ihre tierischen Vertrauten führen sie ein zurückgezogenes und naturverbundenes Leben.

Während Hochelfen oft arrogant wirken, haben Waldelfen ein eher ausgleichendes Wesen. Durch ihre hohe Achtung vor der Natur und dem Leben kann man sie selten aus der Ruhe bringen. Ein weiser Herrscher ist mit einem Waldelfen als Vertrauten sehr gut beraten.

Waldelfen sind etwas kleiner als ihre hochelfischen Verwandten. Sie werden rund 1,80 Meter groß und sind von schlankem Wuchs. Ihre Haar sind eher mittelbraun bis mittelblond und fallen meist schulterlang. Ihre leicht braune Haut läßt sie mit den Wäldern verschmelzen. Auch ihre Augenbraunen haben eine leichte Schrägstellung, doch weniger ausgeprägt als bei den Hochelfen. Sie bevorzugen Kleidung aus Naturstoffen oder feinen Tierhäuten in gedeckten Farben. Waldelfen werden bis zu 500 Jahre alt, sind immun gegen Krankheiten und behalten bei Verletzungen keine Narben zurück.

Auch die Waldelfen empfinden eine ausgeprägte Abneigung gegenüber Zwergen und Sheleenen, doch keine wirkliche Feindschaft. Menschen gegenüber sind sie förmlich höflich, doch im Zweifel verlassen sie sich auf ihr eigenes Urteil. Echsenmenschen, Halblingen und Riesen begegnen sie mit Respekt. Orks und Trolle sehen sie als Zerstörer der Natur an, daher werden sie von ihnen gehaßt und verfolgt. Auch die Waldelfen beten meist die Götter der Oberwelt an, während sie die Götter der Unterwelt als Feinde betrachten. Mit den Tiergöttern und Herrschern der Elemente haben sie oft direkte Pakte, auf die sie in der Not zählen können.

Oft verlassen Waldelfen ihre heimatlichen Gefilde, um draußen in der Welt mehr von der dortigen Natur zu erfahren. Sie sehen es als Erkundung an, um dort ebenfalls als Bewahrer der Natur und deren Wesen wirken zu können. Dabei sind sie für jede Unterstützung durch Gefährten dankbar.

Zwerge

Als die Götter der Oberwelt den Kampf um die Vorherrschaft gewannen und sich anschließend von der Welt zurückzogen, traf Arvius die Entscheidung, dass es an der Zeit sei, die Erde mit weiterem Leben zu bevölkern. Nachdem er bereits Generationen vorher die Elbyn geschaffen hatte, erschuf er erst die Sheleenen und rund tausend Jahre später die Zwerge.

Als Höhlenbewohner, die meisterhaft mit den Materialien der Berge wie Stein, Granit, Eisen, Edelmetallen und Edelsteinen umgehen konnten, schenkte er den Zwergen im Raureas-Gebirge ihre besondere Heimstatt. Dort entwickelten sie sich aus dem Urclan der Altzwerge zu den verschiedenen Zwergenclans, die heute die Berge bevölkern.

Im Laufe der vielen Generationen haben die Zwerge in den Gebirgen viel verändert, behauen und gegraben, erschaffen und entdeckt. Ganze Bergformationen wurden zu wohnlichen Höhlenstädten gemacht und die handwerklichen Leistungen, die dabei erbracht wurden, sind unvorstellbar. Nicht nur daran kann man das Wesen der Zwerge erkennen, die sich im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert haben, weder äußerlich noch in ihrer Lebensweise.

Zwerge zeichnen sich durch einen unnachgiebigen Willen aus. Ihr sprichwörtlicher Dickkopf scheint fast in Stein gemeißelt zu sein. Sie sind sehr ausdauernd und lehnen meist neue Ansichten und Arbeitsweisen ab. Auch Fremde werden grundsätzlich ablehnend behandelt. Zwerge sind der Inbegriff an konservativem Verhalten. Zudem sagt man ihnen bei allem, was wie Gold oder Edelsteine einen Wert darstellt, eine gewisse Gierigkeit nach. Hat man jedoch einmal das Vertrauen eines Zwerges gewonnen, kann man dies als unerschütterliche Freundschaft auf Lebenszeit ansehen.

Zwerge sind deutlich kleiner als Menschen, in der Regel werden sie zwischen 1,20 und 1,50 Meter groß. Dabei ist ihre Statur immer sehr kräftig bis untersetzt. Ihr tatsächliches Gewicht übersteigt die optische Statur nochmal um ein Vielfaches, denn ihre Knochen und Muskulatur besitzen eine viel höhere Dichte als die beim Menschen. Deswegen meiden Zwerge das tiefe Wasser, wo sie können, denn sie würden trotz Schwimmkenntnissen wie ein Stein in die Tiefe sinken. Zwerge haben normalerweise einen dichten Bart und lange, meist zu einem oder mehreren Zöpfen gebundene, dichte Haare und auch sonst starke Körperbehaarung. Eine Entfernung oder Rasur würde ohnehin nicht nützen, denn ein rasierter Bart wächst bei einem erwachsenen Zwerg innerhalb von wenigen Tagen komplett nach. Aufgrund ihrer unbändigen Kraft bevorzugen die Zwerge auch dicke Kleidung aus schweren Stoffen und Leder sowie Rüstungen aus Kette und Stahlplatten. Zwerge werden bis zu 250 Jahre alt und sind aufgrund der langen Lebensspanne und der sich daraus ergebenden langen Lehrzeit sehr geschickte Handwerker.

Aufgrund ihrer abgeschotteten Lebensweise haben die Zwerge eigentlich zu keiner anderen Rasse ein gutes Verhältnis. Auf die Elfen sind sie eifersüchtig, da sie weit vor ihnen auf der Welt wandelten und die ebenfalls früher entstandenen Sheleenen nehmen sie nicht als intelligente Wesen ernst, für Zwerge sind dies zweibeinige Fische, die reden können. Da sich Zwerge selbst als Bewahrer der Erde ansehen, geben sie sich Menschen, Echsenmenschen und Halblingen gegenüber als altklug und weise, denn diese Rassen sind in ihren Augen noch zu jung. Riesen werden von ihnen hoch geachtet, während die Orks als Geschwür der Höhlenwelt angesehen und ständig verfolgt werden. Zu den Trollen hat man aufgrund ihrer Hilfe während der Drachenkriege ein zurückhaltend respektvolles Verhältnis.

Als ihren Schöpfer verehren die Zwerge vor allem den Gottvater Arvius, doch auch andere Götter der Oberwelt werden geschätzt. Ein besonderes Verhältnis haben sie zu Nukaar, dem Gott der Erde, denn sein Reich ist ihr Lebensraum. Manche behaupten, die Zwerge haben zu Nukaar eine besondere Verbindung, denn ihr Umgang mit allem, was aus der Erde kommt, ist wahrlich göttlich.

Ein Zwerg, der hinaus zieht in die Welt, ist etwas äußerst seltenes. Entweder er ist ein von seinem Clan verstoßen worden oder hat ein Verbrechen begangen oder er befindet sich auf Handelsreise in fremde Länder. Ein Zwerg als Abenteurer ist jedenfalls so selten wie der berühmte bunte Hund.

Echsenmenschen

Tausende Jahre nach den Zwergen besiedelte der Gottvater Arvius die heißen Wüstengebiete mit einer ganz besonderen Rasse; den Echsenmenschen. Ihre Bezeichnung stammt von den viel später erschaffenen Menschen, die sie als eine Mischung aus sich selbst und den Echsen ansahen. Doch Arvius erschuf eine völlig einzigartige Rasse.

Unempfindlich gegen Einflüsse von außen wie Klima, rauhe Landschaften, extreme Temperaturen oder Verletzungen entwickelten sich die Echsenmenschen zu einer Rasse mit ganz besonderen Fähigkeiten. Ihre unbändige Kraft und extreme Zähigkeit gibt ihnen den Vorteil, Dinge zu tun, bei denen selbst die Zwerge kapitulieren würden. Leider sind sie aber weder besonders geschickt noch intelligent genug, um kompliziertes Wissen zu erlangen. Doch dies hat sie bisher nicht davon abgehalten, eine eigene, spezielle Kultur zu entwickeln.

Ein altes zwergisches Sprichwort sagt: „Selbst ein Granitmeißel kann den Willen eines Echsenmenschen nicht brechen!“ Und die Zwerge wußten, warum sie derartige Weisheiten ersannen, denn sie begegneten den Echsenmenschen als erste der anderen Rassen. Die wichtigste Charaktereigenschaft eines Echsenmenschen ist sicherlich der unerschütterliche Wille. Kein Argument kann ihn erweichen, selbst eine Folter hätte keine Wirkung. Aufgrund dieser Willenskraft und ihre äußerliche Erscheinung gelten die Echsenmenschen als emotionslos. Nur geübte Augen können eine Regung in ihren Gesichtern lesen, selbst anderen Echsenmenschen fällt dies nicht leicht. Aufgrund ihrer geringeren Intelligenz könnte man die Echsenmenschen auch als naiv bezeichnen, komplexe Strukturen bleiben ihnen verborgen. Daher haben sie auch große Furcht vor allem, was mit Magie oder übernatürlichen Begebenheiten zu tun hat.

Die kräftigen Echsenmenschen sind durchschnittlich etwas massiger und größer als Menschen, ihre Körpergröße liegt in der Regel zwischen 1,80 und 2 Metern. Ihr gesamter Körper ist von einer zähen, glänzenden, doch weichen Schuppenschicht überzogen und entsprechend unbehaart. Ihre Augen haben keine sichtbaren Lider und haben eine mandelförmige Pupille. Ihre lange Zunge ist am Ende gespalten, wodurch sie andere Sprachen als ihre eigene immer nur gelispelt sprechen können. Echsenmenschen bevorzugen es, stundenlang reglos zu verharren, um dadurch ihren wechselwarmen Körper in den entsprechenden Zustand zu bringen. Ihre Lebensspanne entaspricht der eines Menschen.

Die Echsenmenschen, die meist ein Leben als kleinere Sippe oder größerer Clan führen, bevorzugen die Abgeschiedenheit. Aufgrund ihrer relativ einfach strukturierten Denkweise haben andere Rassen an ihnen wenig Interesse und damit auch kaum Beziehungen. Selbst als Krieger in fremden Armeen trifft man sie selten an, denn obwohl ihre Kampfkraft legendär ist, kann man sie schlecht führen und befehligen. Echsenmenschen können mit der komplexen Götterwelt der anderen Rassen wenig anfangen. Daher beten sie vor allem die Götter der Elemente an, wenn sie überhaupt eine Religion ausüben.

Auch bei den Echsenmenschen kommt es vor, dass die Neugier einzelne Individuen hinaus in die Welt treibt, in der sie dann als Abenteurer unterwegs sind. Wenn sie Mitglied einer Abenteurergruppe werden, passiert dies selten durch ihre Eigeninitiative, sondern sie werden von anderen angeheuert. Oft fungieren sie dann als Leibwächter oder sind für die groben Aufgaben zuständig, ohne viele Fragen zu stellen.

Sheleenen

Als die Götter sich von der Welt zurückzogen und Arvius mit der Erschaffung neuer Rassen begann, erschuf er noch vor den Zwergen und Echsenmenschen die Sheleenen. Die ungewöhnliche Rasse verbindet die Vorzüge des Lebens im Wasser mit denen des Landes. Sheleenen sind Amphibien und verfügen sowohl über Lungen wie auch über Kiemen. Obwohl sie das Leben auf festem Grund bevorzugen und die Luft lieber ungefiltert atmen, können sie nicht ohne Wasser existieren. Daher besiedeln die Sheleenen heute die meisten Sümpfe in der Welt, die für sie keine Gefahr darstellen. Das größte Sumpfgebiet in den Ostländern haben sie zu ihrer Heimat gemacht. Heute werden die Sheleenen vor allem als Seeleute sehr geschätzt, denn sie sind geschickte Kletterer, halten schwersten Stürmen stand und können nicht ertrinken.

Aufgrund ihrer Lebensweise und Strukturen besitzen Sheleenen keinerlei eigene Meinung oder Individualität. In ihren Familienverbänden, Schwärme genannt, zählt immer die Meinung des Ältesten, alle anderen folgen bedingungslos und gleichförmig. Wenn man einen Sheleenen nach seiner Meinung fragt, wird man selten eine brauchbare Antwort bekommen. Meist stimmt er der allgemeinen Meinung seiner Gruppe zu, der er gerade angehört. So entwickeln Sheleenen auch keinerlei Eigeninitiative und sind auch deshalb bei den Kapitänen der Meere Ennyas so beliebt, weil sie selten hinterfragen, was sie gerade tun.

Sheleenen sind an Körpergröße und Statur den Menschen ebenbürtig. Doch aufgrund ihrer amphibischen Natur haben sie eine lederartige, schuppige Haut, die ihnen einen natürlichen Rüstungsschutz verleiht und Kiemen an der Seite des Halses. Sowohl die Kiemen wie auch die Haut müssen ständig vor dem Eintrocknen geschützt werden, daher können Sheleenen maximal 24 Stunden ohne Wasser auskommen. Sollten sie nicht innerhalb dieser Zeitspanne eine Möglichkeit finden, Körper und Kiemen zu wässern, sterben sie. Weiterhin haben Sheleenen sehr große, runde, leicht trübe Augen, die bewirken, dass man sich ständig angestarrt fühlt. Manche Sheleenen haben auf dem unbehaarten Kopf einen mehr oder weniger großen Kamm aus Schwimmhaut, grundsätzlich haben alle Sheleenen Schwimmhäute zwischen den Fingern und Zehen. Die Lebensspanne der Sheleenen entspricht der eines Menschen, doch zeugt er ein Vielfaches an Nachkommen.

Aufgrund ihrer ausgeprägten Präsenz auf den Weltmeeren haben die Sheleenen mit allen zivilisierten Rassen eine gute Beziehung, trotzdem leben sie in ihrem eigenen Land sehr zurückgezogen und sind an den politischen Wirren der Länder nicht interessiert. Die Orks sehen sie als ihren Erbfeind an, denn Sheleenenfleisch gilt bei den Orks als höchste Delikatesse. Sheleenen beten vor allem „ihren“ Gott Grochaagh an, der Gott der Meerestiere und Amphibien, außerdem verehren sie Elaena, die Göttin des Wassers und der Meere. Natürlich sind sie sich bewußt, vom Gottvater Arvius erschaffen worden zu sein, doch haben sie an der Ober- und Unterwelt der Götter wenig Interesse.

Sheleenen als Abenteurer trifft man recht häufig an. Oft sind es ehemalige Seeleute, die keiner Schiffsmannschaft mehr angehören und neugierig geworden sind auf die Welt und ihre Verlockungen. Sheleenen-Abenteurer gehören meist zu den etwas intelligenteren und individuelleren Vertretern ihrer Art. Viele Älteste der Sheleenen-Schwärme sind einmal als Abenteurer durch die Welt gezogen.

Halblinge

Auch die Bezeichnung „Halbling“ stammt – ebenso wie bei den Echsenmenschen – aus der Sprache der Menschen. Sie hielten die Halblinge zuerst für Kinder, als sie ihnen das erste Mal begegneten. Doch später mußten sie ihre Meinung mehr als revidieren, als sie die erlesenen Gaumenfreuden der Halblinge kennenlernen durften.

Als Arvius die Menschen erschuf, wollte er diese Rasse so vielseitig wie möglich gestalten. So erschuf er gleichzeitig die Halblinge als eine Menschenart, musste später aber feststellen, dass sie den Menschen sehr unähnlich sind. Halblinge haben wenig Interesse an Macht und Herrschaft, sie bevorzugen das einfache Leben auf dem Land. Vor allem sind Halblinge geprägt von ihrer Genußleidenschaft, die sie vor allem beim Essen, Feiern und dem Konsum von Rauchkraut ausleben. Außerdem mögen sie die Natur, daher sind viele Halblinge begeisterte Gärtner und Pflanzenkundler. Die Siedlungen der Halblinge sind daher meistens kleine Dörfer oder einzelne Gehöfte, wo sie ihre Gärten, Felder und ihr Tiere bewirtschaften können. Natürlich darf in keinem Dorf eine anständige Taverne fehlen, denn Halblinge nehmen normalerweise bis zu sechs Mahlzeiten und reichlich Getränke zu sich.

Halblinge bevorzugen die angenehmen Seiten des Lebens. Sie sind fleißig, aber selten sehr ausdauernd und finden immer einen Grund, Nahrung zu sich zu nehmen oder eine Feier auszurichten. Zudem Schlafen sie gerne oder genießen den Müßiggang, daher wird man selten hektische oder schlecht gelaunte Halblinge finden. Ihr Hang zum einfachen Leben auf dem Land in kleinen Dorfgemeinden sorgt zuweilen für verschrobene und eigenwillige Persönlichkeiten, doch ist dies immer mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Trotz aller Liebe zum Müßiggang sind Halblinge jedoch unbändig neugierig. Wenn sie sich erst einmal an einer neuen Sache festgebissen haben, lassen sie sich durch nichts und niemanden davon abbringen. Daher haben Halblinge oft eine ausgeprägte Sammelleidenschaft und sind sehr mitteilsam.

Halblinge sind, wie der Name schon sagt, ungefähr halb so groß wie Menschen und werden zwischen 0,90 und 1,10 Meter groß. Durch ihre Leidenschaft zum Essen verfügen sie meistens über eine stattliche, untersetzte Figur. Halblinge haben so gut wie keinerlei Bartwuchs und normalerweise dichtes, krauses Haar, das sie selten länger als nackenlang tragen. Ihre übergroßen Füße haben eine unempfindliche, lederige Sohle und sind auf dem Spann ebenfalls mit krausen Haaren dicht bewachsen, daher tragen sie so gut wie nie Schuhe.

Weitere Rassen

Zu den weiteren Rassen, die die Welt von Ennya besiedeln, gehören Riesen, Orks, Trolle, Gnome und andere Wesen. Die Beschreibungen dieser und weiterer Rassen findet man im Regelwerk und weiteren Quellenbüchern von Ennya.

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