Die Zusammensetzung der Götterwelt Ennyas ist eng verbunden mit der Schöpfungsgeschichte der Welt. Die Schöpfung selbst dauerte 3750 Jahre, bevor die Zeitrechnung der ersten Wesen auf Ennya, der Elfen, begann.

Im Jahre Null erschufen die Urgötter Arvius und seine Gefährtin Ilmiora Ennya in einem Jahr. Zuerst erschufen sie eine Feuerkugel und gaben diese Arvius’ Bruder Siletho zur Aufsicht. Dann umhüllten sie die Kugel mit einer Wasserhülle und erschufen damit die Ozeane, die sie Ilmioras Schwester Elaena übereigneten, um darauf Acht zu geben. Danach erschufen sie die Erdmassen und Kontinente, die sie Ilmioras Bruder Nukaar anvertrauten. Die ungestüme Schwester von Arvius, Lithami, erhielt schliesslich die alles umhüllende Luft, über die sie auf Ennya fortan wachen wollte. Alle Göttergeschwister gelobten, für die Macht über das jeweilige Element, das sie erhalten hatten, ihre Allmacht aufzugeben und Arvius und Ilmiora als Gottesobere anzuerkennen. Nach einem Monat der Schöpfung war die Schaffung der Elemente vollbracht.

Zweihundert Jahre lang, nachdem die Welt in seiner Grundlage bestand, bewohnten Arvius und Ilmiora die Welt von da an wie ihren Garten. Sie verbrachten eine Gebetevolle Zeit auf Ennya und bekamen insgesamt zehn Kinder, in jedem Jahr eines. Um ihre Kinder zu beschäftigen und ihnen Verantwortung zu lehren, erschufen sie für jedes Kind ein Tier, um das sie sich kümmern mussten, wodurch die Welt nach und nach mit ihren Tieren bevölkert wurde, denn die Urtiere waren ihrerseits Götter der eigenen Tierart. So war bespielsweise Lisali die Göttin der Vögel und war der fünftgeborenen Artífe zur Aufsicht gegeben worden.

Sobald eines der Kinder heranwuchs und erwachsen wurde, entliess es das überantwortete Tier in seine Freiheit und Selbständigkeit, wodurch die Tiergötter eigenständig wurden.

Der Letztgeborene von Arvius und Ilmiora, ein frecher Kerl namens Suldol, hatte aber kein Interesse an der Obhut über ein Tier. Er spielte allen von Anfang an böse Streiche und verbrachte seine Zeit lieber mit einigen der Dienerkreaturen, die das Umfeld der Götterfamilie bevölkerte.

Als im Jahre 1050 Suldol schliesslich als letzter erwachsen wurde und der Tag der Weihe dafür erreicht war, rief Arvius seine Kinder zusammen und verkündete ihnen, dass der Tag für neue Aufgaben gekommen sei. Ennya sei bereit für eine neue Selbständigkeit der Kreaturen, die sich um die Geschicke der Welt kümmern sollen. Er wolle diese Kreaturen nun zusammen mit seinen Kindern erschaffen und sich dann mit Ilmiora in den Hintergrund zurückziehen. Alle nahmen diesen Vorschlag begeistert auf, nur Suldol war gegen eine Abgabe der Allmacht und verursachte dadurch einen schweren Streit. Dieser Streit wurde schliesslich von seiner Mutter Ilmiora abrupt und machtvoll beendet und Suldol in seine Schranken gewiesen. Dafür, so schwor Suldol später bei seinen „Freunden“ unter den Dienerkreaturen, würde er sich eines Tages rächen.

So erschufen die Kinder der Urgötter die erste Rasse von Ennya und nannte sie Elbyn, was in der göttlichen Sprache etwas wie „gottesgleich“ bedeutete. Mit den Elbyn, die man sehr zahlreich erschuf und über die ganze Welt verstreute, erschufen die Götter auch eine Kraft, die später Magie genannt wurde. Diese Kraft wurde den Elbyn von Beginn an mitgegeben und sie nutzten sie für alle Belange des täglichen Lebens.

Die Götter hingegen zogen sich zurück und lebten von nun an in einer Zwischenwelt, um sich die Elbyn in Ruhe entwickeln lassen zu können.

Im Jahre 3750 hatte Suldol über die gesamten fünf Generationen der Elbyn hinweg immer wieder für unangenehme Störungen gesorgt, was in diesem Jahr das Fass zum überlaufen brachte. Die Götterfamilie trat zusammen und sollte Suldol Einhalt gebieten, doch auf dieser Versammlung geschah eine Katastrophe!

Suldol hatte heimlich mit vierzehn Dienerkreaturen, die er schon immer als seine „Freunde“ betrachtet hatte, eine finstere Tat vorbereitet. Am Tag der Zusammenkunft der Götterfamilie wollte er seine gesamte Familie vernichten und die alleinige Herrschaft über die Welt und ihre Kreaturen übernehmen.

Da die Götter öfter in der Gestalt sterblicher Wesen auf Ennya wandelten (und heute noch wandeln), war es nichts ungewöhnliches, sich für diese Zusammenkunft an einem Ort auf Ennya zu versammeln. Dieser Ort war eines ihrer Refugien in der Mitte der Welt, genau am zentralen Punkt der Kontinente. Auf dem höchsten Gipfel des dortigen Gebirges, oberhalb der Wolken, befand sich einer ihrer Paläste, den sie bewohnten, wenn sie sterbliche Gestalt annahmen. Da in der Zusammenkunft die Belange Ennyas besprochen werden sollten, traf man sich in dieser Festung.

Suldol hatte zuvor durch seine Dienerkreaturen große Heerscharen finsterer Wesen heimlich um das Gebirge versammeln lassen, um mit ihrer Hilfe die Götterfamilie zu vernichten und anschliessend die Welt zu unterwerfen.

Doch sein Plan ging fehl, denn er rechnete nicht mit der Verschlagenheit seiner Vertrauten. Eine dieser Kreaturen bekam vor dem großen Plan gewaltige Furcht und warnte Suldols Bruder Dagur, als er auf dem Gipfel des Gebirges Gestalt annahm. Er berichtete Dagur von dem gesamten Vorhaben, wodurch dieser einige seiner Geschwister hinzuzog, um sich zu beraten. Eiligst schickten sie Nachricht an die Tiergötter und die Herrscher der Elemente, da sie befürchteten, den Kampf gegen die Kreaturen Suldols zu verlieren. Doch begingen sie in ihrer Panik den Fehler, Arvius und seine Gemahlin nicht zu warnen oder einzuweihen.

So kam es zur Zusammenkunft, in der sich Suldol schliesslich offenbarte und seine Mutter als Geisel nahm, um die anderen Geschwister auf seine Seite zu zwingen. Zuvor hatte er seinen Vater durch eine List betäubt und handlungsunfähig gemacht.

In dem folgenden, unvorstellbaren Kampf der Götter, die jeweils all ihre Kräfte aufbringen mussten, um die Oberhand zu gewinnen, wurde Ilmiora durch ihren eigenen Sohn getötet, ohne dass Arvius oder eines seiner Kinder dies verhindern konnten. Jedoch konnten sie in dem gewaltigen Kampf die Hälfte seiner Dienerkreaturen besiegen und den Rest zusammen mit Suldol unterwerfen.

Durch die Freisetzung der gewaltigen göttlichen Kräfte und Zauber des Kampfes wurde die Welt von Ennya stark in Mitleidenschaft gezogen. Das gesamte Land, das das Gebirge umgab, wurde verwüstet und verändert, der Kontinent zerbrach in zwei Teile. Zurück blieben viele kleine Inseln und Fragmente, die so stark mit der göttlichen Magie durchsetzt waren, dass sie für alle Wesen Ennyas fortan unberechenbar wurden. So entstand das berühmte Grenzgebiet, das von da an die Kontinente Ennyas teilte.

Die Götter zogen sich aus der Welt zurück und fielen in eine lange Trauer. Arvius raste vor Wut, da er seine geliebte Gemahlin verloren hatte, und er verbannte Suldol zusammen mit seinen sieben verbliebenen Dienerkreaturen in die feurige Unterwelt Ennyas. Er verdammte ihn dazu, halb körperlich an die Unterwelt gebunden über die schrecklichsten und widerwärtigsten Kreaturen und Dämonen der Unterwelt zu herrschen und deren Launen ausgesetzt zu sein. Niemals wieder sollte er in die Welt der Götterfamilie zurückkehren.

Suldol hingegen, getrieben vom Hass auf seine Familie und zutiefst gedemütigt durch den Verrat und das Scheitern seiner Pläne, errichtete sich in der Unterwelt mit Grausamkeit und Boshaftigkeit unbemerkt ein neues Reich, erhob seine sieben Dienerkreaturen zu Göttern der Unterwelt und unterwarf so die dunklen Kreaturen und Dämonen. Und er sann auf neue Rache und wartet auf eine neue Gelegenheit, die Welt erneut zu unterwerfen.

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